Zwei reformierte Kirchenchöre musizieren gemeinsam
Die Freude am Gesang und die Begeisterung für ein gemeinsames Projekt sind laut Magdalena Mattenberger-Kobelt die Leitidee, in der Stadtkirche Kompositionen aufzuführen, die aus derselben Zeit stammen wie das stattliche Bauwerk: «Durch das kühle Kirchenschiff schweben sanfte Klänge von märchenhaftem Zauber aus den Federn von Gabriel Fauré und César Franck, ehe die berühmte Messe in D von Antonin Dvoràk anhebt. Romantische Musik aus Frankreich und Tschechien in farbenprächtiger und kontrastreicher Gestalt für Soli, Chor, Orchester und Orgel», blickt die Dirigentin des Kirchenchors Ennenda auf den 31. März voraus.
Getragen vom Chorklang
Sie und David Kobelt von der Kantorei Niederurnen hatten schon länger die Idee, die zwei Laienchöre für ein grösseres Konzert zu vereinen. Beide Chöre verfügen auch über Legate, welche nebst den Sponsoren die Finanzierung sicherstellen können.
Die Zusammenarbeit sei sehr befruchtend, sagen die beiden Chorleiter. Die total 60 Sängerinnen und Sänger harmonierten gut und fühlten sich sehr wohl. Vor allem die gemeinsamen Proben seien wie eine Belohnung, da man sich völlig getragen fühle vom Chorklang. «Es ist wie eine mentale Vorbereitung», so David Kobelt.
Dies gilt auch für den Probensamstag von Anfang März im Lihn Filzbach. Da werden grössere Einheiten am Stück gesungen, und es wird an Feinheiten und Übergängen gefeilt. «Achtet auf die Betonung im Mi-se-re-re», sagt Magdalena Mattenberger, während David Kobelt am Flügel die entsprechenden Noten im Staccato vorspielt. Dann wird gewechselt. Nun gibt der Dirigent der Kantorei Niederurnen die Anweisungen, während die Ennendanerin begleitet.
So wird intensiv geprobt, vor allem Dvoràks Messe in D, opus 86. Der Komponist gilt als einer der wichtigsten Vertreter tschechischer Musikkultur. In der Messe führt er den volkstümlichen Ton Böhmens mit kunstvollem, spätromantischem Ausdruck zusammen. Dies müssen die Chöre aufnehmen, ebenso die Solisten Viviane Hasler, Sopran, Bettina Weder, Alt, Florian Glaus, Tenor, Michael Jäger, Bass, Lara Schaffner, Orgel, sowie das Orchestra Animata mit Konzertmeisterin Scarlette Stocker.
David Kobelt und Magdalena Mattenberger leiten das Projekt gemeinsam. Am Konzert selber wird David Kobelt Orchester und Chor dirigieren, während Magdalena Mattenberger Cello spielt.
«Der Kirchenchor lebt»
Vorerst aber stehen noch diverse Proben für die beiden einzigen reformierten Kirchenchöre im Kanton Glarus an. Immer mehr Junge entdecken laut der Ennendaner Dirigentin übrigens wieder den mehrstimmigen Chorgesang. Und dass nicht nur an Gottesdiensten, sondern auch an Konzerten gesungen werde, mache den Kirchenchor speziell attraktiv, ist sie überzeugt.
Sonntag, 31. März, 17 Uhr, Stadtkirche Glarus. Vorverkauf ab 18. März bei Baeschlin Bücher, Glarus, und Beck Studer, Niederurnen, Billette für 35/25 Franken; Abendkasse am 31. März ab 16 Uhr.
Madeleine Kuhn-Baer, Medienbeauftragte
Zwei reformierte Kirchenchöre musizieren gemeinsam