News von der Glarner reformierten Landeskirche

Zum Weltgebetstag im Kanton Glarus

von Swantje Kammerecker
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15.02.2025
Am 7. und 9 . März ist es wieder soweit: In Kirchen des Kantons Glarus wird der Weltgebetstag gefeiert. Dieses Jahr haben Christinnen von den Cook-Inseln eine sinnliche und lebensfreudige Liturgie erarbeitet. Sie wird kreativ umgesetzt von den ökumenischen Vorbereitungsteams.

Ökumenisch und weltumspannend, lebt der Weltgebetstag von den vielen auch sehr unterschiedlichen Christinnen vor Ort, die ihn in ihren Kirchen ausrichten. „Man erfährt jeweils eine Menge Interessantes über ein zuweilen unbekanntes Land“, findet etwa Susi Reumer von der Evangelisch-methodistischen Kirche, welche seit Jahren im Glarner Vorbereitungsteam (einem von mehreren im Kanton) mitwirkt. Sie stellt auch dieses Jahr die Informationen von den Cook-Inseln, eine Gruppe von 15 Atollen im Südpazifik, für den Gottesdienst in der Fridolinskirche zusammen. Etwa vier Mal treffen sich die 6 bis 7 Frauen der Glarner Gruppe, bis der Gottesdienst-Ablauf steht. Ein wichtiger Teil sind die Lieder: Heute, beim ersten Termin, bringt Leandra Dieffenbacher Notenblätter und ihr Akkordeon mit, später werden Gitarre, Flöte und Keyboard dazukommen. Da alle Anwesenden offenbar ein Flair für Musik haben und auch die fremdsprachigen Liedzeilen beherzt üben, klingt es jetzt schon recht gut. Wellenrauschen und Wind – auch diese Klänge werden vorkommen.

„Wunderbar geschaffen“
Die Liturgie zum Thema „Wunderbar geschaffen“ (Psalm 139) ist sehr sinnlich angelegt, mit schlichten Ritualen, bodenständig im Inhalt: Da erzählen – anstatt einer Predigt – drei Frauen von den Cook-Inseln von ihren Schicksalen. Neben dem Glück, in einer paradiesischen Umgebung zu leben, litten Generationen unter der scharfen Unterdrückung ihrer Maori-Kultur, soziale und Gesundheitsprobleme wie häusliche und sexuelle Gewalt, Übergewicht und Diabetes sind häufig. Dazu kommt die Sorge um den Verlust der Ökosysteme im Südpazifik durch Raubbau an den Ozean-Bodenschätzen - begehrte seltene Erden. Auf der anderen Seite werden noch viele schöne Traditionen auf den Cook-Inseln gepflegt, etwa die Freude an prächtiger, handgefertigter Kleidung und blumigem Kopfschmuck sowie die Zubereitung regionaler Speisen. Bettina Keller, für die Deko zuständig, entwickelt hier bereits Ideen, Elisabeth Habegger schaut die Kochrezepte im Vorbereitungsheft an. Pfarrerin Dagmar Doll, heute Gastgeberin im Kirchgemeindehaus Glarus, ist für die Koordination zuständig und wird im Gottesdienst auch Lesungen, etwa die Gebete übernehmen. Ähnlich dürfte es derzeit auch in den anderen Glarner ökumenischen Vorbereitungsteams zugehen. Im Glarnerland und weltweit wenden sich gerade viele Menschen mit dem mit dem Segensgruss der Cook-Inseln „Kia orana“ (mögest du ein gutes Leben haben) einander zu.

Termine und Orte der ökumenischen Weltgebetstagfeiern:
7. März, 18 Uhr, reformierte Kirche Schwanden / ökum. Frauenteam Mitlödi-Schwanden, Pfrn. Almut Neumann
7. März, 18.15 Uhr, Kirche Obstalden, ökumenische Feier
7. März, 19 Uhr, reformierte Kirche Niederurnen / ökum. Frauenteam Niederurnen-Oberurnen, anschliessend Snacks
7. März, 19.30 Uhr, katholische Fridolinskirche Glarus / ökum. Frauenteam, anschliessend Beisammensein
9. März, 17 Uhr, Familien-Gottesdienst in der Kirche Elm, Pfr. Beat E. Wüthrich

Text und Bild: Swantje Kammerecker

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