News von der Glarner reformierten Landeskirche

Von der Kunst, Fehler zu machen: Scheitern als Chance für Innovation

von Andri Zubler
min
18.07.2024
Fehler zu machen, kann neue Perspektiven eröffnen. Doch zunächst müssen wir die Angst vor dem Scheitern überwinden. Und das möglichst früh.

Fehler machen? Natürlich, das ist menschlich! In einer Welt, die oft Perfektion verlangt, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Scheitern nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig ist. Klingt paradox? Ist es aber nicht. Fehler sind die Würze des Lebens, sie lassen uns wachsen, beflügeln unsere Kreativität und bringen uns oft auf überraschende Weise weiter.

Erinnern wir uns an unsere Kindheit. Als Kinder sind wir ständig gestolpert, hingefallen und wieder aufgestanden. Diese Fehler waren keine Katastrophen, sondern Momente des Lernens. Dasselbe Prinzip sollte auch im Erwachsenenalter gelten. Wenn wir Angst vor Fehlern haben, blockieren wir uns selbst und verpassen wertvolle Gelegenheiten, uns weiterzuentwickeln.

Ich denke, dass gerade das Erwachsenwerden und in meinem Alter das Fehlermachen eine grosse Rolle spielt. Ein guter Freund von mir zitiert gerne «Es ist ein Segen früh im Leben Fehler zu machen». Und ich finde es wichtig, früh Fehler zu machen, um es später besser zu machen.

Warum sind Fehler so wichtig? Ganz einfach: Sie zeigen uns, was nicht funktioniert und eröffnen neue Perspektiven. Wenn wir aus unseren Fehlern lernen, können wir Strategien entwickeln, die uns wirklich weiterbringen. Das geht aber nur, wenn wir eine Kultur haben, die das Scheitern akzeptiert.

Doch wie schaffen wir ein Umfeld, in dem Fehler erlaubt sind? Zunächst müssen wir die Angst vor dem Scheitern überwinden. Das bedeutet, sich selbst und anderen zuzugestehen, nicht perfekt zu sein. Fehler sollten nicht als Stigma, sondern als wertvolle Erfahrung betrachtet werden. Feedback sollte konstruktiv und ermutigend sein, nicht destruktiv.

Auch Unternehmen können von einer Fehlerkultur profitieren. Google beispielsweise hat eine «fehlerfreundliche Kultur» geschaffen, in der die Mitarbeiter ermutigt werden, Risiken einzugehen und aus ihren Fehlern zu lernen. Dieser Ansatz hat zu bahnbrechenden Innovationen geführt und Google zu einem der innovativsten Unternehmen der Welt gemacht. Und genau dieses Prinzip sollten wir uns auch für die Gesellschaft zum Vorbild nehmen. Wenn wir wieder bereit sind, Risiken einzugehen, können wir nicht nur gemeinsam in der Gesellschaft, sondern, wie bereits erwähnt, auch ganz persönlich aufwachen.

Also keine Angst vor dem nächsten Stolperstein! Er könnte der Anfang einer grossen Entdeckung sein. Lassen wir uns von unseren Fehlern inspirieren, anstatt uns von ihnen entmutigen zu lassen. Denn wer keine Fehler macht, hat noch nie etwas Neues und Spannendes ausprobiert.

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