Ständerat Dr. Thomas Hefti predigt am Bettag in Glarus
Es ist eine schöne und bewährte Tradition: Die Mittelländer Kirchgemeinden laden jeweils einen Politiker oder eine Politikerin ein, am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag zu predigen. Denn dieser ist ein staatlich angeordneter, überkonfessioneller Feiertag, der von allen christlichen Kirchen und der israelitischen Kultusgemeinde am dritten Sonntag im September begangen wird. Auch das Bettagsmandat wird vom Regierungsrat herausgegeben. Da ist es nur rechtens, einen Politiker auf die Kanzel zu bitten.
«Eine Ehre»
Diesmal ist die Wahl auf Ständerat Dr. Thomas Hefti aus Schwanden gefallen. Er habe zwar noch nie gepredigt, verrät er dem «Kirchenboten», aber: «Seit ihrem Start lädt die Gemeinde Glarus Süd jeweils am Neujahrstag zusammen mit den Landeskirchen zu einer ökumenischen Besinnung ein. Das sind schöne Anlässe, und während meiner Zeit als Gemeindepräsident habe ich meistens mitgewirkt.»
Als man ihm gesagt habe, welche Persönlichkeiten bereits gepredigt hätten, habe er die Anfrage als Ehre empfunden und zugesagt, nachdem er «seinen» Kirchenpräsidenten informiert hatte. Denn der Schwandner predigt ja nicht in seiner Kirchgemeinde, sondern in Glarus.
Wie beurteilt er denn generell die Tatsache, dass die Kirche Politiker zu Predigten einlädt? «Wenn das für einige wenige besondere Anlässe geschieht, habe ich dagegen nichts einzuwenden», schmunzelt der Ständerat.
Worüber er sprechen wird, will er noch nicht verraten. Er hat sich aber bereits frühzeitig Gedanken gemacht und wird noch das Bettagsmandat der Regierung anschauen, bevor er die Predigt abschliesst.
Was bedeutet ihm persönlich der Bettag? Die Antwort kommt spontan: «Wann immer es mir möglich ist, gehe ich in den Gottesdienst und versuche, den Tag ruhig und besinnlich zu verbringen. Als Schweizer haben wir Grund, für Vieles dankbar zu sein.»
Madeleine Kuhn-Baer
Sonntag, 16. September, 9.30 Uhr, Stadtkirche Glarus
Ständerat Dr. Thomas Hefti predigt am Bettag in Glarus