News von der Glarner reformierten Landeskirche

Schlüssel zu einer neuen Welt

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03.10.2022
Sprachen sind der Schlüssel zu einer neuen Welt. Helena Golling schreibt für die «Junge Seite» über ihren bevorstehenden Studienaufenthalt in Norwegen und neue Arten des Vokabellernens.

Von Helena Golling

Jeg snakker norsk.* Oder zumindest versuche ich es tagein tagaus. Mit einer Sprachen-Lern-App namens Duolingo übe ich mich in Norwegisch. Denn in weniger als vier Monaten ist es so weit: Ich fahre nach Norwegen. Für ein Austauschsemester bin ich von Januar bis Juni im Land der Mitternachtssonne, nahe der Hauptstadt Oslo, in einem kleinen Städtchen namens Ås, zuhause. Dort gibt es eine Universität, namens «Norges Miljø- og biovitenskapelige universitet», kurz NMBU, oder «Universität für Umwelt- und Biowissenschaften». Da ich an der ETH Zürich bisher Umweltnaturwissenschaften studiere, passt das gut, an einer anderen Uni mit ebendiesem Schwerpunkt reinzuschnuppern.

Meine Vorfreude wächst jeden Tag. Gerade habe ich die letzte Bewerbung an der norwegischen Uni abgeschlossen, als nächstes steht die Wohnungssuche an. Nebenbei versuche ich mir bereits ein wenig die Sprache anzueignen, denn mir ist klar, dass es nicht mehr so leicht wird, wie mit Englisch damals. Als ich vor sieben Jahren nach Canterbury zog, und für ein Jahr dort zur Schule ging, hatte ich andere Voraussetzungen. Zum einen hatte ich eine englische Grossmutter, die immer wieder mit mir Englisch sprach, zum anderen bekam ich seit der zweiten Klasse Englischunterricht und konnte mich daher schon verständigen, bevor ich nach England kam. Dadurch, dass ich dort konsequent Englisch redete, eignete ich mir die Sprache zügig an. Nach einem Jahr beherrschte ich die gesprochene, wie die geschriebene Sprache gleichermassen. 

Mit Norwegisch ist das anders. Meine Ur-Ur-Grossmutter war zwar Norwegerin, sie heiratete jedoch einen Deutschen und verlagerte ihren Lebensschwerpunkt nach Deutschland, woraufhin das Norwegisch nie zu mir durchsickerte. Ich lerne jedoch leidenschaftlich gerne Sprachen und während ich in der Schule jahrelang Englisch-, Französisch- und Lateinunterricht gehabt hatte, fehlt mir diese Art von Stimulus an der ETH. Umso mehr freute ich mich, einer neuen Herausforderung ausgesetzt zu sein, als ich Bescheid erhielt, einen Platz in Norwegen erhalten zu haben. Mein Bruder Jonathan empfahl mir sogleich die App Duolingo, mit der er Italienisch übt und ich lud sie mir aufs Handy. Die Macher dieser App haben sich die «Gamification» zunutze gemacht und das «Mühsame», das Üben – denn ohne Üben geht Sprachenlernen nunmal kaum - in etwas Spielerisches umgewandelt, sodass es sich gar nicht anstrengend anfühlt, sondern sogar Spass macht. Mir ist zwar bewusst, dass die meisten in Norwegen gut Englisch sprechen. Dennoch ist es mein Ziel, den Konversationen besser folgen und vielleicht die ein oder andere Unterhaltung auf Norwegisch führen zu können.

*Ich spreche norwegisch.

 

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