«An Pfingsten kommt der Heilige Geist»: So lautet die Überschrift in einer meiner Bibeln von Kapitel 2 der Apostelgeschichte, in der die Ereignisse zum Pfingstfest beschrieben werden. Die Apostel und Jünger von Jesus versammelten sich am 50. Tag nach Ostern in Jerusalem, «als es plötzlich ein mächtiges Rauschen gab, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann sahen sie etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden liess sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, jeder und jede, wie es ihnen der Geist Gottes eingab.» So steht es im gleichen Kapitel in den Versen 2 bis 4.
Pfingsten ist das Fest im Kirchenjahr, welches am schwierigsten zu verstehen ist, denn wie soll der Heilige Geist erklärt werden? Man kann ihn nicht sehen und nicht berühren, er ist nicht fassbar und nicht real. Vielleicht spürt man ihn wie eine laue Frühlingsluft, einen heftigen Föhnsturm oder ein Gewitter mit Sturm, Blitz und Donner.
«Geburtstag der Kirche»
Die Ausschüttung des Heiligen Geistes schuf die Einheit der Gläubigen und hob damit die Kirche aus der Taufe. Daher wird Pfingsten gelegentlich als «Geburtstag der Kirche» bezeichnet. Bis heute ist bei der Taufe der Heilige Geist das Symbol für die Aufnahme in die weltweite christliche Gemeinschaft.
Pfingsten heisst auch Frühling, Wärme, Blühen und Gedeihen. Pfingsten sind Ausflüge, ob mit Auto, Zug, Töff, Fahrrad oder einer Wanderung in die nähere und weitere Umgebung. Die Pfingsttage bringen vielleicht ein erstes Bad im See, ein Picknick im Freien, einen gemütlichen Grillabend, einen ruhigen Lesenachmittag und für viele einfach ein verlängertes Wochenende.
Es spielt keine Rolle, was Sie an Pfingsten planen. Wichtig ist, dass Sie die Tage geniessen, die Ruhe, die Natur, die Schönheit unseres Landes – und vielleicht spüren Sie dabei den Heiligen Geist, der alles umgibt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen friedliche Pfingsten.
Gret Menzi
Pfingsten: Rauschen, Feuerzungen und der Heilige Geist