«Landwirtschaft kann ein wichtiger Teil der Lösung sein»
Von Jürg Huber
Wetterextreme wie Überschwemmungen und Trockenperioden sind aktuell die spürbarsten Phänomene der Klimaveränderung. Am stärksten davon betroffen sind davon zudem die Menschen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Deswegen befasst sich die Ökumenische Kampagne 2023 erneut mit der Produktion der Nahrungsmittel und unseren Essgewohnheiten und stellt uns allen die persönliche Frage «Für welche Welt möchte wir verantwortlich sein?» Denn die Thematik ist sehr komplex und schliesst unter anderem Landwirte, Konsumenten und Politik mit ein. «Nur gemeinsam können wir die Produktion von Nahrungsmitteln verändern,» erklärte dazu Johanna Herrigel vom Hilfswerk HEKS an ihrem Referat am Einführungsabend letzten Dienstag im Kirchgemeindehaus Glarus. Hier stellte sie mit der «Agrarökologie» einen Gegenentwurf zu den hoch industrialisierten grossflächigen Monokulturen auf.
«Die Lebensmittelproduktion ist mit einem Drittel ein wichtiger Erzeuger von CO2-Äquivalenten und trägt damit stark zur Klimaerwärmung bei.», so Herrigel. Hiervon stamme über die Hälfte von den angesprochenen Monokulturen, die aber nur einen Drittel der Nahrungsmittel produzieren. Die «Agrarökologie» legt ihr Hauptaugenmerk auf saisonale, lokale und differenzierte Produktion, die zudem weniger Einsatz von Chemikalien nötig macht und gut für die Biodiversität ist. «Eine Art der Landwirtschaft, die nicht nur im globalen Süden, sondern auch bei uns sehr sinnvoll ist.» Am Schluss müssten aber Bauern wie Konsumenten diese Art der Produktion annehmen.
Weitere grundsätzliche Anregungen zum Thema Nahrung und was davon abhängt, wurden im Vorfeld mit den Materialien für die Kampagne vorgestellt. So gibt es Rollenspiele und Aufgaben für den Religionsunterricht, wie auch einen Nahrungspfad mit Plakaten zum Beispiel für den «Suppenzmittag» in den Kirchgemeinden.
«Landwirtschaft kann ein wichtiger Teil der Lösung sein»