Konfirmation - normal?
Seit nunmehr 1 ½ Jahren ist es nicht mehr nur die Frage nach dem Glauben und der Religion, der Kirche und der Entscheidung zu ihr, sondern vielmehr, wie das beliebte Familienfest überhaupt durchziehen. Und wie überhaupt dorthin kommen, ohne jede Art von Kirchenordnung und Unterrichtsplanung zu ignorieren.
Zwei Jahrgänge sind unmittelbar betroffen. Das fängt mit dem Unterricht an. In der Glarner Kirchenlandschaft wird vielfach in Projekten gearbeitet, bei denen sich Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden anmelden können. Es ist ja viel schöner mit vielen als in kleinen Gruppen. 2020 und 2021 hätte dagegen leider Einzelunterricht Sinn gemacht. Es wurde unentwegt abgesagt, verschoben, verändert. Das kann durchaus kreative Züge haben, aber irgendwann ist jede Phantasie dann dem Virus doch zum Opfer gefallen. Keine Ausflüge, wenn Unterricht, dann mit Abstand, manch ein Konflager wurde abgesagt. Dazu Punktesammeln, wo nichts zu sammeln war.
Um Konfirmation feiern zu können, hiess es plötzlich nicht mehr, einen coolen Gottesdienst vorbereiten, sondern auf Fallzahlen zu schielen und auf BAG Beschlüsse zu warten. Wie ein Konfgottesdienst gefeiert werden kann mit einer maximalen Zahl von 50 Menschen im Raum, blieb schleierhaft. Gruppen wurden aufgeteilt, Familien angehalten mit möglichst wenig Personen zu erscheinen, die Gottesdienste entgegen jeder kirchlichen Lehre als geschlossene Gesellschaft angekündigt. Von einer Familienfeier im Anschluss, etwa mit einem Restaurantbesuch ganz zu schweigen.
Das alles gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an und es bliebt zu hoffen, dass die jungen Menschen trotzdem gerne auf ihre Konfzeit zurückblicken. Die Kirchgemeinden haben ihr bestes gegeben, um es irgendwie passend zu machen.
Von Dagmar Doll
Konfirmation - normal?