Kirchen schaffen Beratungsangebot für Long-Covid-Betroffene
Erschöpfung, Muskelschwäche, aber auch Depressionen oder Schlafstörungen: Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, leidet manchmal noch Monate nach der eigentlichen Krankheit an Symptomen. Wie häufig die auch Long-Covid genannten Langzeitfolgen auftreten, ist derzeit wegen der Datenlage noch schwierig zu beurteilen. Manche Experten wie etwa der deutsche Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnen aber schon länger vor dem Phänomen – und einem Unterschätzen der Situation.
Seelsorge für Betroffene und Angehörige
Mehr Aufmerksamkeit widmen wollen dem Thema nun die christlichen Kirchen in Basel-Stadt. Sie lancieren ein Beratungsangebot für Betroffene und ihre Angehörigen. Dieses ist dem «Begegnungszentrum Cura» des Claraspitals angegliedert, wie einer Medienmitteilung vom 13. April zu entnehmen ist. Das Claraspital baut die medizinische und psychosoziale Long-Covid-Beratung in der Region auf.
Das Angebot besteht demnach aus einer wöchentlichen, zwei Stunden dauernden Sprechstunde im Zentrum Cura. Dort sollen Seelsorgende «für existenzielle und spirituelle Themen» zur Verfügung stehen, wie es in der Mitteilung heisst. Darüber hinaus seien sie auch per Telefon ansprechbar und machten bei Bedarf Hausbesuche. «Wir richten uns damit an Betroffene, aber auch an Angehörige, an Trauernde, Traurige oder Empörte», wird Gerhard Gerster, reformierter Seelsorger und Beauftragter für mobile Palliative Care, zitiert.
«Die Langzeitfolgen von Covid-19 werden immer noch unterschätzt, deshalb fühlen sich Betroffene oft alleine gelassen und nicht verstanden», so die katholische Seelsorgerin Valeria Hengartner. «Als Seelsorgerinnen können wir Betroffene entlasten, begleiten und mit ihnen neue Perspektiven entwickeln.»
Das Angebot ist kostenlos und wurde von der Evangelisch-reformierten Kirche, der Römisch-Katholischen Kirche und der Christkatholischen Kirche des Kantons Basel-Stadt ins Leben gerufen.
ref.ch/vbu
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