Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer setzt sich für die Rechte von Frauen ein
Die Gewinnung von Rohstoffen verschiedenster Art, seien es Coltan für Smartphones, Gold, Soja oder Erdöl und Kohle, hat im globalen Süden teilweise katastrophale Auswirkungen. Für Frauen ist diese Situation besonders dramatisch, da sie weniger Zugang zu Informationen haben und auch viel weniger in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden. Hinzu kommt, dass die Männer oft ihre Lebensgrundlage als Kleinbauer verlieren, wenn grosse Firmen immer mehr expandieren. Sie sind dann gezwungen, die Familie auf der Suche nach Arbeit zu verlassen. Als Alleinverantwortliche für die Familie bleiben die Frauen zurück. Sie müssen die Kinder erziehen, ihre Eltern pflegen und die Ernährung sicherstellen. Durch den Weggang vieler Menschen und das Leben am Existenzminimum zerreissen immer mehr soziale Netze, und sichere Strukturen brechen weg.
Während es den betroffenen Familien immer schlechter geht, werden die Rechte von Investorinnen und Investoren abgesichert und gestärkt. Sie haben die Möglichkeit, wegen Freihandels- und Investitionsschutzabkommen ihre Rechte auf Rohstoffabbau einzuklagen, auch wenn ihnen bereits Konzessionen entzogen wurden. Die Konzerne bündeln immer mehr ihre Macht und üben einen grossen Einfluss auf die Politik in den rohstofffördernden Staaten aus. Das geschieht zum Nachteil für die ansässigen Menschen.
Frauen wehren sich gemeinsam
Gerade die Frauen aber sind es zunehmend, die sich dagegen wehren. Akteurinnen aus vielen Staaten Afrikas, aber auch aus Kolumbien oder den Philippinen fordern selbstbewusst ihre Rechte. Sie wehren sich gegen Menschenrechtsverletzungen und schliessen sich zu Netzwerken zusammen. Die Kampagne möchte einige dieser Frauen in den Mittelpunkt rücken. Es sind viele Frauen, die auf unterschiedliche Weise zeigen, mit wieviel Tatkraft sie gegen das Unrecht kämpfen. Anwältinnen, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vertreten, oder Ärztinnen, die sich besonders um das gesundheitliche Wohl von Kindern kümmern, sind dafür ein Beispiel. Sie organisieren sich und wehren sich gemeinsam gegen die negativen Auswirkungen der globalisierten Wirtschaft. Ihr Engagement wollen Bfa und Fastenopfer, die 2019 auf 50 Jahre ökumenische Arbeit zurückblicken, unterstützen.
Im Rahmen der Bfa-Kampagne laden die Evangelisch-Reformierte Landeskirche und das Katholische Dekanat Glarusherzlich zum Einführungsabend am Donnerstag, 7. Februar, ins Kirchgemeindehaus Glarus ein. Karin Mader, Sozialanthropologin mit verschiedenen Ausbildungen zu Entwicklungszusammenarbeit, Kommunikation und der sozialen Verantwortung von Unternehmen, referiert über das Thema «Wer bezahlt den Preis für unsere Smartphones?» In der Pause werden Köstlichkeiten aus dem Claroladen offeriert. Danach besteht die Möglichkeit zur Materialsichtung.
Dagmar Doll
Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer setzt sich für die Rechte von Frauen ein