Jesus Christoph und die Zeitreisen: Die Buchtipps im April
Kann denn die Bibel lustig sein?
111 Bibeltexte die man kennen muss.
Der Autor schafft es auf unverkennbar witzige Art und Weise, die Texte der Bibel in unseren heutigen Alltag zu übertragen. Dadurch merken wir Leser, dass die Bibeltexte keineswegs abgehoben und weltfremd sind. Sie könnten sich ganz ähnlich immer wieder in unserer Zeit abspielen und haben manchmal auch etwas mit unserem persönlichen Leben zu tun. Jeder Bibeltext wird auf einer Doppelseite präsentiert, zusammen mit den Gedanken des Autors und einem passenden Foto.
Dieses Buch hat auch erfahrenen und geübten Bibellesern etwas zu sagen. Deshalb kann man es jedem empfehlen, der sich gerne mit der Bibel beschäftigen möchte – egal ob zum ersten oder zum hundertelften Mal.
Ein Buchtipp des Benedikt BuchCafé in St. Gallen, von Daniela Horst.
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Die Geschichte der Israelis und Palästinenser
Der Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erleben.
Das Buch der Stunde – hochaktuell und neu überarbeitet. Das Standardwerk zum Nahostkonflikt von der Staatsgründung bis zum Hamas-Angriff.
Kenntnisreich und vor Ort recherchiert: Wer den Nahostkonflikt verstehen will, muss die Geschichte der Israelis und Palästinenser kennen – und den Menschen zuhören, die sie erlebt haben. Martin Schäuble hat viele Jahre mit Israelis und Palästinensern gesprochen. Sie berichten von einem Leben im Ausnahmezustand, von langen, erbitterten Kämpfen. Was sie aus ihrem Alltag erzählen, macht deutlich, dass es nicht die eine Wahrheit gibt. Und dass der andauernde Konflikt keinen Raum lässt, die Stimmen der anderen Seite zu hören.
Dieses «aktuelle und bewegende Sach- und Geschichtsbuch» (FOCUS) beleuchtet die Region und den Konflikt aus nächster Nähe – von der Staatsgründung bis zum Angriff der Hamas auf Israel. Mit Karten, Zeittafel, vielen Medientipps und Originaldokumenten. Erhellend, nicht nur für junge Leser:innen.
Eine Zeitreise für die Zerstörung des Christentums
Anastasis: Eine fiktive Zeitreise, in der wir Ostern in den Fussstapfen anderer erleben.
Im neuen Roman von Lydia Schwarz reist ein Team in der Zeit zurück, um die Geschichte der Menschheit zugunsten ihres mächtigen Auftraggebers «Red Sandstone» zu verändern. Sie sollen alles tun, um die Entstehung des Christentums zu verhindern.
Ich persönlich liebe Zeitreisegeschichten. Aber diese hat mich viel tiefer berührt als alles, was ich bisher in diesem Genre gelesen habe. Die Begegnung der «Zeitreise-Avatare» mit Jesus, die ganz persönlich in ihrem Innersten berührt wurden, hat auch bei mir Spuren hinterlassen.
Ein aufregendes, fantasievolles Leseabenteuer mit Tiefgang.
Ein Buchtipp des Benedikt BuchCafé in St. Gallen
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Warum tut Jesus Christoph nichts dagegen?
Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig.
Der «Bild»-Redakteur und Erfolgsautor Daniel Böcking beschreibt in seinem neuen Buch auf humorvolle und unterhaltsame Weise die Gespräche mit seinen Kindern über den Glauben, Gott und die Welt. Wenn der Autor Zeit mit seinen Kindern verbringt, geht es immer wieder um den Glauben an Gott. Das Gebet vor dem Essen und vor dem Schlafengehen gehört ebenso dazu wie der sonntägliche Gottesdienstbesuch. Dabei kommt es immer wieder zu spannenden Gesprächen, wenn die Kinder nach «Adam und Edelheim» fragen und darüber nachdenken: «Warum tut Jesus Christoph nichts gegen das Leid?»
Daniel Böcking bemüht sich um passende Antworten. Kindgerecht, sympathisch, manchmal ungeplant lustig, aber immer ehrlich. Ein echtes Lesevergnügen mit vielen ungewöhnlichen Impulsen, nicht nur für Eltern, die mit ihren Kindern über Glauben reden wollen.
Ein Buchtipp der Buchhandlung Brunnestube in Weinfelden.
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Wem kann ich noch trauen?
Morgen und fĂĽr immer: Kajan und der Kommunismus in Albanien.
Kajan Dervishi wächst 1943 auf einem Bauernhof in Albanien auf und lernt dort den deutschen Deserteur Cornelius kennen. Dank ihm lernt Kajan Klavier spielen und wird später zu einem berühmten Pianisten. Der Kommunismus und insbesondere Kajans linientreue Mutter zwingen ihn zu einer Trennung von seiner ersten grossen Liebe. Sein Talent als Pianist aber hilft ihm, in die DDR, nach Westberlin und schliesslich in die USA zu flüchten. Auf seiner Reise weiss Kajan nie, wem er vertrauen kann. Er erfährt aber auch Hilfe von unerwarteter Seite und findet drum wieder zurück zu seiner grossen Liebe.
Bei dieser Geschichte erfährt man, wie die Menschen unter dem totalitären kommunistischen System Albaniens gelitten haben. Albanien war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1991 kommunistisch und das System war darauf ausgelegt, dass niemandem vertraut werden konnte. Die Geschichte um Kajan Dervishi zeigt, wie jemand trotz diesem Misstrauen Hoffnung in die Menschen aufbringen kann.
Der Autor Ermal Meta schafft es, dass man das Buch bis zum Schluss nicht weglegen kann. Trotz der Spannung gab es im Buch aber auch ruhige Passagen, wo ich mit Kajan zur Ruhe kam und aufatmen konnte. Es handelt sich um eines der besten BĂĽcher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Ein Buchtipp der Buchhandlung Wortreich in Glarus, von Elisabeth TrĂĽmpy
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Wer ist hier die Rassistin?
Kompliziertes Thema, unterhaltsam verpackt.
Die Germanistikprofessorin Nora Rischer liegt in der Kinderwunschklinik auf dem Behandlungsstuhl, als eine folgenschwere E-Mail sie erreicht: Rassistischer Vorfall an unserer Uni. Zuerst empört und neugierig, werden plötzlich kritische Stimmen in ihr wach. Ist etwa ihr eigenes Seminar gemeint? Hat sie sich gegenüber der chinesischen Studentin möglicherweise rassistisch verhalten?
Ein Feuerwerk an Zweifeln implodiert in ihr und wirft die Protagonistin durch heisskalte Wechselbäder der Gefühle. So entsteht ein Dialog aus lauten und leisen Stimmen, die sie ständig verurteilen, verteidigen und freisprechen. Ein unharmonischer, nicht abreissender Strom, ein Chor aus ungefragt kundgegeben Meinungen, Zweifeln und psychologischen Analysen.
Dieser Roman ist das Buch der Stunde – rassistische Strukturen und identitätspolitische Debatten werden von Jana Scheerer präzise und originell ausgelotet, in einem Moment rufe ich beim Lesen aus, im anderen bin ich ertappt. Dieses Buch holt die menschlichen Widersprüche ins Bewusstsein, eine erfrischende Horizonterweiterung für den herausfordernden Dialog über Diskriminierung. Ein geniales Fest der Spitzfindigkeiten, das trotz der komplizierten Thematik Spass macht und mich immer wieder zum Lachen brachte, köstlich!
Ein Buchtipp vom bĂĽcherladen appenzell.
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Wenn Hunde Nashörner beschützen
Einblicke in das wichtige Arbeitsfeld eines Zoos.
Nashörner, Elefanten, Tiger – seit bald hundert Jahren bringt der Zoo Zürich Tiere und ihre Lebensräume den Menschen näher. Die Idee dahinter: «Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen.» Dass dies nicht nur auf die Besucher zutrifft, sondern auch auf den Zoo selbst, zeigt dieses Buch: denn das Naturschutzengagement des Zoo Zürich reicht weit über die eigenen Gehege und Habitate hinaus. So dient der Zoo Zürich als Schweizer Sitz der Forschungsorganisation Antarctic Research Trust, finanziert Ausrüstung, Spürhunde und Ausbildung für Park-Ranger in Kenia oder leistet mit seinen Mitarbeitern Detektivarbeit im Kampf gegen den illegalen Holzhandel.
Die Geschichten, die aus diesem Engagement hervorgehen, erzählen von Menschen und Tieren, ihren – oft geteilten – Lebensräumen, ihren Konflikten, ihrem Einsatz. Es sind Begegnungen, die Einblick geben in ein wichtiges Arbeitsfeld des Zoos. Die bewusst machen, weshalb Naturschutz so wichtig ist. Und manche lesen sich wie James-Bond-Abenteuer.
Ein Buchtipp von Baeschlin BĂĽcher, Glarus
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Noch mehr Inspiration?
Jesus Christoph und die Zeitreisen: Die Buchtipps im April