Fussball kontert Kirche aus
«Fussballgott bezwingt Kirchengott – Stadt Basel gewährt wegen FCB keine Planungssicherheit für Grossevents» titelte die Basler Zeitung am 20. September. Mit dem Grossevent ist konkret die «Nacht des Glaubens. Festival für Kunst und Kirche» gemeint, die am 2. Juni 2017 auf verschiedenen Plätzen der Stadt hätte über die Bühne gehen sollen.
In Basel ist die «Nacht des Glaubens» ein Grossanlass. 2013 besuchten 15‘000 Besucherinnen und Besucher die 70 Veranstaltungen und Aktionen mit mehr als 300 Künstlern, darunter das Konzert von Rockstar Nina Hagen auf dem Barfüsserplatz. Doch nun kommt die mögliche Meisterfeier des FC Basel, die traditionellerweise ebenfalls auf dem zentralen Barfüsserplatz stattfindet, der nächsten «Nacht des Glaubens» in die Quere.
Zwar haben die Organisatoren der «Nacht des Glaubens» besagten Termin vorreserviert. Die Behörden gaben nun aber deutlich zu verstehen, dass wegen der neuen Ausgangslage, die sich durch den Spielplan der Super League ergab, keine Bewilligung erteilt werden könne.
Mit dem FCB gute Gespräche geführt
Laut Pfarrer Beat Rink, Projektleiter und Mediensprecher der Organisatoren, entspricht die Schlagzeile der Basler Zeitung nicht der Ansicht des OKs: «Die Polemik gegen den ‚Fussballgott’ ist die Wortwahl der Basler Zeitung, nicht unsere, denn wir sind keineswegs gegen den FC Basel. Ich bin ja selbst ein FCB-Fan.» Mit der Führung des Fussballclubs seien gute Gespräche geführt worden «der FCB kann ja nichts für den Spielplan», so Rink.
Die «Nacht des Glaubens» 2017 findet nun rund um das Münster in einer abgespeckten Version statt. «Dass wir der Meisterfeier und dem Fussball nicht abgeneigt sind, zeigt die Tatsache, dass wir für den nun geplanten «SPOT – Nacht des Glaubens» das Thema Fussball aufnehmen wollen», sagt Rink.
Wunsch nach mehr Planungssicherheit
Der Mediensprecher betont aber, dass eine bessere Planungssicherheit in Zukunft nötig sei und man mit diesem Anliegen beim Kanton vorstellig werde. «Für den 7. Juni 2019 planen wir wieder eine grosse ‚Nacht des Glaubens’. Dann wollen wir das mit den Behörden und dem FCB genau absprechen, sodass der Anlass sicher durchgeführt werden kann», betont Rink.
Im Moment schmerzt ihn, dass bereits viel Arbeit und Geld investiert wurden. Den finanziellen Schaden beziffert er auf einen hohen fünfstelligen Betrag. «Wir wollen einvernehmlich mit den Sponsoren, Künstlern und Vermietern der Lokalitäten versuchen, die Situation mit möglichst geringen finanziellen Folgen für uns zu klären.»
Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation von «reformiert.», «Interkantonaler Kirchenbote» und «ref.ch».
Franz Osswald / Kirchenbote / 21. September 2016
Fussball kontert Kirche aus