Frauenordination soll weltweit eingeführt werden
Die Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) hat beschlossen, dass bis 2024 in allen Mitgliedkirchen die Frauenordination eingeführt werden soll. Einwände gab es vor allem wegen des knappen Zeitplans.
In einer «gemeinsamen Glaubenserklärung» verpflichteten sich die Kirchen der WGRK «zur allgemeinen Praxis verpflichten, in das ordinierte Amt Frauen willkommen zu heissen». Laut einer Umfrage gibt es unter den rund 230 Mitgliedkirchen mindestens 42, in denen Frauen noch nicht für das Pfarramt ordiniert werden.
Das soll sich nun bis zur nächsten Generalversammlung der WGRK 2024 ändern, so entschieden es die Delegierten. Diese Zeit sei zu knapp, fanden zwar einige. Ein Äthiopier berichtete von dem überaus langwierigen Prozess, bis seine Heimatkirche die Frauenordination anerkannte. Ähnliches war aus Pakistan zu hören: In der dortigen reformierten Kirche gibt es die Frauenordination theoretisch seit 1992. Aber wegen des Widerstands der Ortsgemeinden konnten erst im vergangenen Jahr die ersten fünf Pfarrerinnen ordiniert werden.
Die Schweizer Delegierte Catherine McMillan meinte dagegen, in den reformierten Kirchen sollten es Frauen nicht nötig haben, um die Ordination zu betteln wie die Schweizerinnen vor 1971 um das Wahlrecht.
Kein sofortiger Ausschluss
Verschiedene Delegierte fragten, was mit den Kirchen geschieht, denen die Einführung der Frauenordination bis 2024 nicht gelingt. Müssten sie dann die WGRK verlassen? Und widerspräche das nicht dem Gedanken einer Gemeinschaft, in der auch Minderheiten ihren Platz haben müssen?
Generalsekretär Chris Ferguson erklärte dazu, dass das Verfahren eines allfälligen Ausschlusses in der WGRK-Verfassung genau festgelegt sei und komplexe Prozeduren vorsehe. Auf keinen Fall werde eine Kirche von heute auf morgen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Marianne Weymann, ref.ch
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