Ein zweites Leben für die Kleidung
Von Pfarrerin Dagmar Doll
Dem folgten Pfarrerin Annemarie Pfiffner und Marianne Kamm vom Kirchenkreis Glarus Nord und veranstalteten eine Kleider Hol- und Bring-Aktion im Kirchgemeindehaus Mollis. Die Idee dahinter: Unseren Modekonsum entschleunigen und auch einmal schauen, ob ein getragenes Stück nicht genau meinen Geschmack trifft.
Fataler Trend
«Heutzutage produzieren grosse Ketten bis zu zwölf neue Kollektionen pro Jahr. Ein T-Shirt kostet manchmal nicht mehr als ein Red bull», so Annemarie Pfiffner. Dieser Trend ist fatal, denn die günstigen Preise sind das Resultat von sehr niedrigen Lohnkosten für die Arbeitenden, die diese Kleidung in Entwicklungsländern produzieren. Was man dagegen tun kann, zeigte sich am Kleider Hol- und Bring-Tag.
Mithilfe von Spenden verwandelte sich das Kirchgemeindehaus in eine gut sortierte Modeboutique, in der es Spass machte zu stöbern. Von T-Shirts, Blusen, Schals, Hüten, Accessoires bis hin zu schicken Handtaschen und Strandkleidern war vieles zu haben. Shopping-Queen wurde dabei nicht, wer das höchste Budget hatte, sondern der allenfalls noch Kleidung von sich mitbrachte und gegen ein anderes Stück eintauschte. Besonders an Jugendliche richtete sich diese Aktion, denn gerade sie seien die Zielgruppe für billig produzierte Kleidung, so Annemarie Pfiffner.
Einige Jugendliche und auch ein paar Erwachsene nutzten ihre Chance, und so wechselten ein paar schöne Stücke die Besitzerin. Und auch wenn nicht jeder Schuh passte, das eine Trägertop oder der bunte Schal waren genau richtig. Letztlich ging niemand, ohne etwas mitzunehmen, und sei es ein neues Bewusstsein in Sachen Modekonsum.
Annemarie Pfiffner und Marianne Kamm waren zufrieden mit ihrem Auftakt. Geplant ist, die Kollektion vor den Sommerferien wieder hervorzuholen und eine ähnliche Aktion wieder zu starten.
Ein zweites Leben für die Kleidung