Ein Licht in schweren Zeiten
Wenn wir den Blick auf das richten, was nicht ist, was weniger ist, was nicht mehr geht, dann kann das mutlos, traurig und wütend machen.
Aber: Wir können unsere Perspektive auch ändern! Auf das schauen, was plötzlich möglich ist, was neu entsteht, auf frische Ideen und Kreativität blicken.
Vielleicht nutzen wir unsere freigewordene Zeit für Dinge, die sonst im Trubel untergehen oder die wir auf die lange Bank geschoben haben. (Nicht nur endlich mal so richtig aufräumen.)
Zum Beispiel:
- mir überlegen, wofür ich dankbar sein darf
- einen Brief schreiben
- einen verlorenen Kontakt wiederaufleben lassen
- ein schwieriges Gespräch führen
- eine Entschuldigung oder einen Dank anbringen
- sich zu einer Vergebung durchringen
- verdrängte Trauer / Freude zulassen
- ein Gebet sprechen
- …
Hoffnungsvoll stimmt mich, dass im Moment viel Neues passiert. Nachbarn, die sich kaum kennen, bieten Hilfe an. Man ruft sich freundliche Grüsse über die Strasse zu. Musizierende spielen vor Altersheimen und laden zum Mitsingen ein.
Ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit
Auch die Kirchen sind auf der Suche nach neuen Formen des Miteinanders.
Dazu gehört die ökumenische Aktion «Ein Lichtermeer für die Hoffnung». Sie lädt uns ein, ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit zu setzen, indem wir jeden Donnerstagabend jeweils um 20 Uhr eine Kerze entzünden und sie gut sichtbar im Fenster platzieren.
Wer mag, spricht dazu eine dreifache Fürbitte:
- für die am Virus Erkrankten und ihre Angehörigen
- für die im Gesundheitswesen Arbeitenden
- für alle Menschen, die sich jetzt einsam fühlen.
Ein schönes Zeichen der Verbundenheit, das auch schon auf Ostern hinweist. An Ostern feiern wir das Leben, das Gott will. Seine Liebe, die uns auch in schweren Zeiten nicht verlässt. Seine Kraft, die uns in die Zukunft begleitet.
Und so wünsche ich uns allen den Segen Gottes in dieser Zeit.
Pfarrerin Christina Brüll
Ein Licht in schweren Zeiten