Ein Buch zum 1000. Geburtstag
Auf den Tag genau 1000 Jahre nach der Weihe des frühromanischen Münsterbaus am 11. Oktober 1019 durch Bischof Adalbero II. in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. erscheint im Verlag der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK eine 500-seitige Monografie über das Basler Münster. «Im Jahr 2007 realisierten wir, dass 2019 ein grosses Jubiläumsjahr bevorsteht», sagt die Kunsthistorikerin Dorothea Schwinn Schürmann, zusammen mit Hans-Rudolf Meier Hauptautorin des neuen Münsterbandes. «Das war die Gelegenheit, einen neuen Anlauf für eine wissenschaftliche Gesamtdarstellung des Basler Münsters zu wagen.»
Eine Million Franken aus dem Swisslos-Fonds Basel
Dank glücklichen Umständen kamen innert kurzer Zeit 1,7 Millionen Franken für dieses Projekt zusammen. Allein eine Million Franken stammt aus dem Swisslos-Fonds des Kantons Basel-Stadt. «Neben dem finanziellen Support erhielten wir sofort grünes Licht von wichtigen Begleitinstitutionen und konnten unsere Wunschautoren gewinnen», berichtet Schwinn Schürmann.
Ab 2012 begann für das siebenköpfige Dreamteam in Teilzeit die Arbeit am Band «Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt X: Das Basler Münster». Ausser den genannten Hauptautoren zeichnen fünf ausgewiesene Fachautorinnen und -autoren für den Inhalt verantwortlich: Marco Bernasconi, Stefan Hess, Carola Jäggi, Anne Nagel (zugleich Projektkoordination) und Ferdinand Pajor.
Wissenschaftliche Gesamtdarstellung
Trotz seiner Bedeutung als einstige Bischofskirche und heutige Hauptkirche der Stadt ist das Basler Münster die letzte mittelalterliche Kirche, die in den Kunstdenkmälerbänden des Kantons Basel-Stadt noch nicht erfasst war, und die letzte Kathedrale der Schweiz, zu der eine wissenschaftliche Gesamtdarstellung fehlte. Mit der neuen Publikation wird dem Münster nun die gebührende Beachtung geschenkt. Der Band ist ein wissenschaftlich erarbeitetes, zugleich auch für Laien attraktives und mit vielen Neuaufnahmen und Baurekonstruktionen bebildertes Nachschlagewerk. Spektakuläre 360°-Ansichten sind über das eBook oder online abrufbar. Der Band fasst bisherige Forschungsergebnisse zusammen, ergänzt diese mit neuen Thesen, analysiert noch nicht Untersuchtes, arbeitet Schriftquellen und Grabungsbefunde auf und verwebt all dies zu einer Gesamtdarstellung. Er präsentiert neue Erkenntnisse zur Baugeschichte, Architektur, Skulptur, Ausstattung, Malerei, Glasmalerei und Grabmälern und würdigt die Kathedrale als Gesamtkunstwerk. Am kommenden Freitag, 11. Oktober, 18 Uhr findet die Vernissage der Monografie im Basler Münster statt.
Toni Schürmann, kirchenbote-online, 9. Oktober 2019
Ein Buch zum 1000. Geburtstag