Dübendorferin wird Pfarrerin des Jahres
Kurz vor Weihnachten habe ihr jemand auf Messanger zur Pfarrerin des Jahres gratuliert., Sie hielt dies für einen Scherz und antwortete nur, dass sie diesen Titel nicht verdient habe. Doch kurze Zeit später stiess sie selber auf den Artikel im Magazin «ideaSpektrum».
Für ihr mutiges Auftreten als «Wort zum Sonntag»-Sprecherin zeichnet die idea-Redaktion sie mit dem Titel ’Pfarrerin des Jahres’ aus. Idea erscheint im ganzen deutschsprachigen Raum. Das Magazin richtet sich an Freikirchen.
McMillan wehrte sich in der Sendung dagegen, Freikirchen mit Sekten gleichzusetzen. Sie verwies auf die leidvolle Verfolgungsgeschichte der Täufer während der Reformationszeit. «Wir sollten aufpassen, dass wir damalige Vorurteile gegen die Täufer nicht auf alle Frei- und Migrationskirchen übertragen», erklärte sie gegenüber der Zeitung «reformiert.».
Zuschauer ermutigen
Die Auszeichnung wird ihr Schreiben nicht beeinflussen, sagt die vierfache Mutter. Es freut sie, dass sie mit einigen ihrer «Worte zum Sonntag» Menschen ermutigt oder im guten Sinne herausfordert. Und somit zum gegenseitigen Verständnis und zur Versöhnung unter den Konfessionen beitragen könne. Sie sei froh, dass sie ihre persönliche Meinung aus christlicher Sicht zu aktuellen Themen zum Ausdruck bringen kann und sieht es als einmalige Chance. «Ich hoffe sehr, dass dieses Angebot im öffentlich-rechtlichem Fernsehen erhalten bleibt», sagt die Dübendorferin
Schottin mit Schweizer Wurzeln
Catherine McMillan wurde 1961 in Schottland geboren und wuchs in den USA auf. Sie studierte in Richmond, Tübingen, Heidelberg, Montpellier und Strassburg Theologie. Sie war 10 Jahre lang die Pfarrerin im Bezirk Konstanz, Deutschland. Daraufhin zog sie in die Schweiz und wurde Landespfarrerin in Brunnadern, SG. Heute arbeitet sie in der Kirchgemeinde Dübendorf ZH. Seit 2016 ist die Schottin Sprecherin derSchweizer Sendung «Wort zum Sonntag».
26'000 Klicks auf ihr «Wort zum Sonntag»
«In den 3 Minuten und 30 Sekunden kommt es auf jedes Wort an», sagt McMillan. Die Theologin erzählt, dass sie vor der Kamera nicht nervös sei. Doch diese 210 Sekunden kosten viel Zeit und Kraft. Sie müssen pointiert sein, dürfen aber niemanden verletzten.Das Wort zum Sonntag «Bibel lesen ist kritisch» hat Rekordzahlen erreicht. Es wurde 26’000 Mal angeklickt.
Stellvertretend für all ihre Pfarrkollegen und Kolleginnen nehme sie die Auszeichnung gerne entgegen. Catherine McMillan fügt hinzu, dass zum Pfarrramt viel mehr gehört, als nur zu reden. Sie stünde in den vergangenen Monaten häufiger in den Medien. «Aber ich stehe für hunderte Kolleginnen und Kollegen der reformierten Landeskirchen, die in der Diakonie und Seelsorge, in der Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Altersarbeit, in Gottesdiensten und Kasualien und in den oft komplexen Leitungsaufgaben. All diese leisten ungemein viel, um die Verbindung zwischen Gott und Mensch aufrechtzuerhalten und um die Solidarität unter den Menschen zu fördern.»
Magali Egger, kirchenbote-online
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