News von der Glarner reformierten Landeskirche

Der Auszug von Zuhause

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24.05.2022
Joël Bischofberger schreibt in der Rubrik «Junge Seite» über den Auszug in die erste eigene Wohnung. Mit allen Herausforderungen und Erfolgen eine einprägsame und schöne Erfahrung.

Von Joël Bischofberger

Im Oktober 2021 befasste ich mich mit dem Gedanken von Zuhause wegzuziehen. Meine Motivation dazu war, dass ich selbstständiger werde, mehr Eigenverantwortung trage, etwas Neues ausprobieren kann und auch Dinge für das Leben zu lernen. Also begann ich mit dem Handy im Internet nach Wohnungen zu suchen. Meine Wohnung musste folgende Dinge erfüllen: Ich wollte eine eigene Waschmaschine, die Mietkosten mit Strom und Wasser sollten nicht mehr als 1000 Fr. betragen und die Wohnung sollte in der Nähe meiner Arbeitsstelle in Schwanden sein. Ich wurde sehr schnell fündig und mietete das passende Objekt in Mitlödi.

Ende November war es dann soweit. Mein Vater und ich zügelten alle meine Sachen, die ich von Glarus mitnehmen wollte und durfte, nach Mitlödi. Ein paar liebe Freunde schenkten mir zudem auch noch diverse Möbelstücke. So blieb ich schlussendlich bei meinem IKEA-Einkauf bei einem dreistelligen Betrag, da ich nur noch ein Sofa und einen Tisch für das Wohnzimmer benötigte. Obwohl ich mich riesig auf meinen neuen Lebensabschnitt und meine eigene Wohnung freute, machte mir das Einräumen und Einrichten nicht viel Spass. Da ich mich in der Welt des Haushaltens noch nicht so gut auskannte, gab mir meine Mutter eine Anleitung für das Putzen und Waschen mit auf den Weg.

In den ersten paar Wochen fand ich mich super zurecht. Ich war glücklich, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Ich war voll motiviert beim Waschen, beim Putzen und sogar beim Kochen. Ständig konnte ich neue Sachen über mich und meine eigene Organisation lernen und verbessern. Ich genoss es, meine Freunde ohne Absprache mit meiner Familie bei mir Zuhause zum Feiern einzuladen. In dieser Zeit hatte ich keine Schwierigkeiten, dass ich am Abend nach der Arbeit oder dem Training alleine zuhause war.

Mit der Zeit bekam ich dann aber Schwierigkeiten mit dem Alleine sein. Aufgrund gesundheitlicher Probleme konnte oder durfte ich zu dieser Zeit keinen Sport treiben. Mir machte die fehlende Bewegung zu schaffen. In dieser Zeit hatte ich nach und nach immer mehr Mühe, die Abende alleine zuhause zu verbringen. Ich kam nach Hause und hatte keine Möglichkeiten mehr, meinen Frust und meine Sorgen mit einem Gesprächspartner vor Ort zu teilen. In dieser Zeit liess dann auch die Motivation und Kraft für den Haushalt nach.

Ich musste lernen, die Abende vorauszuplanen und zu organisieren. Wenn ich den Kontakt zu meinen Mitmenschen brauchte, musste ich diesen aktiv organisieren. Neben den sozialen Kontakten fehlte mir am Abend jeweils auch der gedeckte Tisch mit dem warmen und gesunden Essen. Aber auch das klappt nun wieder besser.

Ich bin immer noch auf dem Weg zu meiner Selbstständigkeit. Ich werde von meiner Familie und meinen Freunden unterstützt. Ich weiss auch, dass ich in diesem Lebensabschnitt von Gott getragen werde.

 

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