Das Münster erhält eine eigene Marke
Grosse Ereignisse erhalten eine Briefmarke. Manchmal dauert es etwas länger. Anlässlich des 1000-Jahr-Jubiläums ehrt die Schweizerische Post das Basler Münster mit einer Sondermarke. Gemeinsam mit dem Post-Verwaltungsratspräsidenten Urs Schwaller enthüllten Finanzdirektorin Eva Herzog, Kirchenratspräsident Lukas Kundert und der Grafiker Marco Trüeb an der Vernissage die neue Briefmarke im Grossformat.
Die leuchtend blaue Sondermarke zeigt die Statue von Kaiser Heinrich II. vor der Rekonstruktion der romanischen Fassade, im Hintergrund die gotischen Türme des Münsters, wie sie bis heute das Stadtbild von Basel prägen: Tausend Jahre Baugeschichte auf zwei mal drei Zentimetern.
«Die Sondermarke zum Münster ist schön», bemerkte Urs Schwaller. Das würde er auch sagen, wenn er nicht Präsident der Post wäre. Schwaller erinnerte daran, dass sich die Menschen vor der Erfindung der Post auf zentralen Plätzen wie dem Münsterplatz trafen und bis heute die Kirchenglocken der Kommunikation dienen. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass viele Menschen die Sonderbriefmarke zum Anlass nehmen, das Basler Münster wieder einmal zu besuchen.
Marke und Münster: zwei Wertzeichen
Es gebe viele Verbindungen zwischen der Kirche und der Post, sagte Lukas Kundert anlässlich der Präsentation. Wie die Post würde auch die Kirche aussenden und Inhalte verschicken. Bei der Post seien es Briefe, bei der Kirche Menschen und Botschaften. Mit der Gründung der Basler Mission im Jahr 1814 sei die Basler Kirche zu einer weltumspannenden Institution geworden. Und wie die Briefmarken sei auch das Münster ein Wertzeichen.
Finanzdirektorin Eva Herzog unterstrich, dass der Basler Regierung das Münster sehr am Herzen liege. Sie freue sich, dass mit der Sonderbriefmarke das Münster nun in die ganze Welt verschickt werde und die Post das 1000-Jahr-Jubiläum mit einer 1-Franken-Marke würdige. Für Herzog ist der Versand eines Briefes gerade heute ein Zeichen der besonderen Wertschätzung des Adressaten.
Das Münster vor Augen
Der Grafiker Marco Trüeb gab Einblick in den Gestaltungsprozess der Sondermarke. Als er vor einem Jahr von der Post zum Briefing eingeladen worden sei, habe er für eine längere Zeit den Auftrag beiseitegeschoben. Der Blick aus seinem Büro auf das Münster habe ihn jedoch täglich daran erinnert, dass er der Post noch einen Entwurf schuldig sei. Schliesslich sei ihm die Idee gekommen, dass er von Heinrich II. aus in die Zukunft schauen müsse: vom Modell der romanischen Fassade über das Heinrichsmünster zum heutigen Münster.
Toni Schürmann, kirchenbote-online, 10. September 2019
Das Münster erhält eine eigene Marke