Aus der Stille heraus …
In den letzten zwei sehr schwierigen und intensiven Jahren erlebte ich Gott als fürsorglichen und liebenden Gott.
Und doch gab es auch Momente, in denen ich das Gefühl hatte, dass Gott schweigt, mich hängen lässt oder mir nicht hilft, meine Probleme zu lösen.
Ich betete, stritt mit Gott und warf ihm meine Verzweiflung vor die Füsse. Warum antwortest du nicht? Was muss ich tun, dass du mich hörst? Und ich merkte nicht, dass Gott mich längst gehört hat, aber ich noch gefüllt war von all meinen Fragen und Zweifeln. Ich versuchte Gott meine Gedanken und Vorschläge schmackhaft zu machen.
Endlich wird mir klar, dass Gott mich nicht erreichen kann, wenn ich nicht vertrauensvoll loslasse - und ich werde ruhig. Es kommt die Stille, die Leere und ich spüre, wie sie mit Zuversicht gefüllt wird und mich an Gottes Hilfe glauben lässt. Aus der Stille heraus kommen Antworten, entsteht Neues und Überraschendes. Da kann ich nicht anders als dankbar zu sein. Dankbar, dass Gott aus Schmerzen, Trauer und Verzweiflung Grosses machen kann. Dankbar, dass ich Gott kennen darf und ich in ihm gut aufgehoben bin.
Denn deine Güte übertrifft alles in meinem Leben.
Psalm 86, 13
Gott
Deine Sprache
ist das Schweigen
Deine Fülle
liegt in der Leere
Denn nur dort
wo nichts anders
Platz wegnimmt
ist genug da
für deine überquellende Kraft
die leise und sanft
alles entblösst
und jede Lieblosigkeit
verwandelt
Irene Meyer Müller
Aus der Stille heraus …