News von der Glarner reformierten Landeskirche

Liebe ist… Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Frieden

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29.03.2022
Vandalismus? Mitnichten, es sind Friedensbotschaften vor den Türen der Glarner Stadtkirche. Die Religionsschülerinnen und -schüler der 6. Klasse setzen Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine.

Von Pfarrerin Dagmar Doll

So ähnlich steht es zur Zeit der Abfassung dieser Andacht mit Kreide gemalt an den Stufen zur Stadtkirche in Glarus. Man hat den Eindruck, eine Horde Vandalen sei über das Pflaster vor der Tür der Stadtkirche getrampelt und habe alles beschmiert. Schaut man genauer hin, entdeckt man lauter Friedensbotschaften: Herzen, Peacezeichen, Ukraine-Flaggen, Regenbögen oder Tauben. Das Ganze hat System. Es waren die Religionsschüler*innen der 6. Klasse aus Glarus und Riedern, die hier ihre Vorstellung von Frieden kreativ umgesetzt haben. 

Liebe ist…

Man könnte auch sagen: «Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.» (1 Joh 4,16). 

Ein Bibeltext, der von der Liebe spricht. Nicht nur von der Liebe zu Gott, sondern auch von der Nächstenliebe.
Neben dem «Hohen Lied der Liebe» ist dies wohl der bekannteste Text über die Liebe. Es ist ein aufmunternder Text, Gottes Liebe kommt zu uns, ja, sie ist schon bei uns. Und an uns ist es, diese Liebe weiterzugeben. Nächstenliebe, das heisst mitfiebern, mitweinen, mittrauern mit denen, denen zum Heulen ist. Heisst auch, Hand zu bieten, Menschen zu beherbergen. Gott ist die Liebe in uns, wenn wir Liebe weitergeben. 

Gerechtigkeit

Man könnte auch sagen: So spricht Gott: «Wahrt das Recht und sorgt für Gerechtigkeit.» (Jes 56,1-5).

Ein klarer Auftrag an uns. Es liegt an unserer Sorge, Gerechtigkeit zu üben. Es ist sozusagen unsere Christenpflicht. So wie Gott sich um die Benachteiligten kümmert, so soll es auch durch uns ausstrahlen. Was gerecht ist und was nicht, das wissen wir. «Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist.» (Micha 6,8) Nicht schwer, wir müssen uns nur dranbegeben. 

Gleichberechtigung

Man könnte auch sagen: «Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt eins in Christus Jesus.» (Gal 3,28)

Dem ist nichts hinzuzufügen! 

Frieden

Man könnte auch sagen: «Meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.» (Joh 14,27)

Der russische Präsident hat gegen jedes Recht die Ukraine angegriffen. Die Menschen erleben Angst, Leid und Gewalt. Zivilisten und Soldaten sterben und die Angehörigen trauern. Wir sehen die Bilder im Fernsehen, sind erschreckt und erschüttert – angewidert vom menschenverachtenden Verhalten. Es fällt schwer, diese Situation in Worte zu fassen, und es tut weh, dass wir von hier so wenig Handlungsmöglichkeiten haben. 

Wir können uns aber an Gott wenden. Wir können beten. Wir können ihn bitten, den Menschen in den Kriegsgebieten beizustehen. Wir können um Vernunft bitten – um Frieden in der Region und in der ganzen Welt. Es tut gut, in der Gemeinschaft mit anderen zusammen zu beten und Worte des Friedens zu finden.

Liebe ist… Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Frieden.

 

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